Kopfschmerzen

Kopfschmerzen und Migräne

Behandlung mit Akupunktur und TCM

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Häufige Kopfschmerzen und Migräne können die Lebensqualität stark beeinträchtigen. Schmerztabletten und Migränemittel lindern die Beschwerden nur vorübergehend. Werden sie über längere Zeit eingenommen, verursachen sie oft zusätzliche Probleme. Die Akupunktur und Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) haben sich als wirkungsvolle und nachhaltige Alternative in der Behandlung von Kopfschmerzen und Migräne etabliert. Intensität und Häufigkeit der Kopfschmerzattacken können deutlich und nachhaltig reduziert werden.

Kopfschmerzen in der TCM

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Die Traditionelle Chinesische Medizin unterscheidet Kopfschmerzen und Migräne nach der Schmerzlokalisation, dem Schmerzcharakter und den Begleitsymptomen. Entsprechend werden die Kopfschmerzen den betroffenen Meridianen und Disharmoniemustern zugeordnet. Häufig ist der Gallenblasentyp, der dem migränetypischen einseitigen, pochenden Kopfschmerz entspricht. Ebenfalls häufig ist der Blasentyp, welcher den Spannungskopfschmerzen entspricht und sich von der Nackenregion bis zur Stirn zieht.

Behandlung mit Akupunktur

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Nach schulmedizinischem Verständnis lässt sich die Akupunktur als eine Aktivierung der Eigenregulation des Körpers erklären. Die Nadeln fördern und hemmen die Ausschüttung von körpereigenen Botenstoffen (z.B. Serotonin, CGRP) und schmerzhemmenden Substanzen (Endorphin). Dadurch wird die Durchblutung im Gehirn stabilisiert, Schmerzsignale unterbunden und die Auslöseschwelle für eine Reizüberflutung höher gesetzt. Behandelt wird mit mehreren Lokalpunkten an Kopf und Nacken, kombiniert mit Fernpunkten an Händen, Beinen und Füssen. Bei Spannungskopfschmerzen empfiehlt sich zusätzlich die muskulären Verspannungen mit Tuina-Therapie oder Medizinischer Massage zu behandeln. Die Therapie der Migräne sollte 3-6 Monate nach Beendigung einer Behandlungsserie aufgefrischt werden, um den Langzeiterfolg zu sichern.

Migräne

Migräne tritt in Anfällen auf und äussert sich meist durch einseitige pochende Kopfschmerzen, die mit Übelkeit, Erbrechen, Lärm-, Geruchs- und Lichtempfindlichkeit einhergehen können. Bei einigen Migränepatienten geht dem Anfall eine Aura voraus mit Sehstörungen, Taubheitsgefühlen oder anderen neurologischen Ausfällen. Stress, körperliche Anstrengung, flackerndes Licht, Veränderungen im Tagesrhythmus (Wochenende), hormonelle Schwankungen (weiblicher Zyklus), unregelmässiges Essen und Trinken, Alkohol (insbesondere Rotwein), Wetterumschwung (Luftdruckveränderungen durch Bise oder Föhn) und weitere Reize können einen Migräneanfall auslösen. Nach dem Anfall ist für eine bestimmte Zeit Ruhe. Der Zustand ist stabil für Tage oder Wochen, als ob sich mit dem Anfall etwas entladen hätte. Nach dieser Phase baut sich wieder zunehmend ein instabiler Zustand auf, bis schliesslich geringste Reize ausreichen, den nächsten Anfall auszulösen.

Ursachen der Migräne

Die Migränebereitschaft ist vermutlich zu einem Teil genetisch mitbestimmt (familiäre Häufigkeit). Gemäss aktueller Forschung ist bei Migränepatienten ein Bereich des Schmerzzentrums im Hirnstamm stärker durchblutet. Durch eine Reizüberflutung werden die Nervenzellen überaktiv und es werden Botenstoffe ausgeschüttet. In der Folge entwickelt sich eine Entzündungsreaktion, die zu Schwellungen und Erweiterungen der hirnhautversorgenden Blutgefässe führt. Auf der Hirnhaut befinden sich Schmerzrezeptoren, welche die Entzündung wahrnehmen. Der Betroffene spürt nun die typischen, im Takt des Pulses pochenden Kopfschmerzen. Jede Bewegung des Kopfes verstärkt zusätzlich die Schmerzen. Migränemittel (Triptane) versuchen diese Kaskade von Reaktionen zu unterbrechen. Dies funktioniert nur zuverlässig, wenn die Mittel ganz zu Beginn eines Anfalls eingenommen werden.

Spannungskopfschmerzen

Wenn es beidseitig um den Kopf herum drückt, der Kopf sich wie in einem Schraubstock eingespannt fühlt und die Schmerzen unter Stress oder gegen Abend zunehmen, liegen Spannungskopfschmerzen vor. Sie sind die häufigste Form von Kopfschmerzen und können phasenweise oder chronisch auftreten. Wie Spannungskopfschmerzen entstehen, ist nicht restlos geklärt. Einerseits scheint die Verspannung der Rücken- und Nackenmuskulatur eine Rolle zu spielen. Andererseits geht man von einer erniedrigten Reizschwelle bei der Schmerzverarbeitung im Gehirn aus. Kopfschmerzen werden dadurch bereits durch moderate Muskelverspannungen, Überanstrengung der Augen und Stress ausgelöst.

Schmerzmittelkopfschmerzen

Durch die häufige Einnahme von Schmerzmitteln bei chronischen Kopfschmerzen, können sich paradoxerweise Dauerkopfschmerzen entwickeln. Diese Schmerzen sind im ganzen Kopf lokalisiert, leicht bis mittelstark und ändern sich nicht oder nur wenig im Tagesverlauf. Für eine erfolgreiche Therapie muss ein Schmerzmittelentzug durchgeführt werden.

Weitere Kopfschmerzformen

Weitere eher seltenere Kopfschmerzformen sind der Clusterkopfschmerz und die Okzipitalneuralgie.

Andere Ursachen von Kopfschmerzen

So genannte banale Kopfschmerzen können als Reaktion auf eine ungesunde Lebensweise wie übermässiger Alkoholkonsum, Reizüberflutung, starke Sonnenbestrahlung oder Bewegungsmangel auftreten. Auch Krankheiten können starke Kopfschmerzen als Begleitsymptom verursachen wie Bluthochdruck, Sinusitis, virale Infekte, Hirnhautentzündung, Beschwerden der Halswirbelsäule oder grüner Star. In diesem Fall muss die zugrunde liegende Erkrankung behandelt werden.